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Wärme von der Decke: Das Unternehmen Röhrenwerk Kupferdreh Carl Hamm setzt auf Erdgas-Dunkelstrahlheizungen

Erdgas im Gewerbe: warme Hallen durch Erdgas-Dunkelstrahlheizungen

Funken sprühen, metallener Geruch von geschweißtem Stahl liegt in der Luft. In der Kupferdreher Gasstraße nahe der Ruhr wird im Röhrenwerk Kupferdreh Carl Hamm gedreht, gefräst, gebrannt, geschweißt – in vier Produktionshallen, auf insgesamt 8.000 Quadratmetern. 35.000 Quadratmeter, mehr als vier Fußballfelder groß, ist das Gesamtgelände, auf dem sich die Hallen befinden. 2002 entschied sich der Betreiber, die riesigen Werkshallen effizienter zu beheizen – mit Erdgas-Dunkelstrahlern.

Bergbauspezialisten in dritter Familiengeneration
Das Röhrenwerk Kupferdreh Carl Hamm fertigt seit mehr als 80 Jahren, seit 1929, in Essen-Kupferdreh. Inzwischen leitet die dritte Generation das Familienunternehmen. Im Laufe der Jahrzehnte etablierte es sich als Bergbauzulieferer und produzierte Gas-, Luft- und Wasserversorgungsleitungen. Später haben die Bergbauspezialisten ihr Know-how erweitert. Heute zählen weitere Industriezweige zum Kundenstamm: Energieversorger, die technische Industrie und der Rohrleitungsbau. Unternehmen wie RWE Power oder Ruhrkohle schätzen die Arbeit des Familienunternehmens mit seinen 90 Mitarbeitern.

Heizen mit Erdgas – sparsam und zuverlässig
13.000 Tonnen Stahl verarbeitet das Röhrenwerk im Jahr. Dabei fällt Stahlstaub an. Auch bei der Beschichtung der Rohre mit Polyethylen(PE)-Granulat entsteht Staub. Zudem belasten Dämpfe des Schweißprozesses die Luft. „Seitdem wir vor zehn Jahren Erdgas-Dunkelstrahlheizungen installiert haben, wird nichts mehr von Gebläseheizungen aufgewirbelt. Dadurch haben sich die Probleme mit Dämpfen und Stäuben reduziert“, berichtet Betriebsleiter Uwe Hauffe. In allen vier Produktionshallen hängen die paarweise montierten bis zu 15 Meter langen, schwarzen Strahler an den Decken – insgesamt zwölf Stück mit einem Durchmesser von rund 30 Zentimetern. „Die Reduzierung von Dampf und Staub ist ein schöner Nebeneffekt, aber natürlich heizen wir jetzt auch sparsamer und zuverlässiger.“ Bis dato hatte das Röhrenwerk mit ölbefeuerten Warmluftgebläsen geheizt. „Da passierte es schon häufiger, dass irgendetwas ausfiel. Aber in den letzten zehn Jahren ist noch nie etwas Außerplanmäßiges passiert. Wir mussten jedenfalls nicht ein einziges Mal frieren“, schmunzelt Uwe Hauffe. Ein weiterer positiver Effekt: Zuvor bearbeitete Stahlrohre sowie auch Zementauskleidungen von Wasserrohren trocknen schneller.

Behaglich empfundene Temperatur
Peer Tripp, Sachgebietsleiter Großkunden der Stadtwerke Essen AG, ergänzt: „Neben weniger Staubverwirbelungen wirkt die erzeugte Strahlungswärme der Dunkelstrahler im Röhrenwerk Kupferdreh Carl Hamm gezielt auf feste Körper im unteren Raumbereich, wo sich Menschen, Einrichtungen und Maschinen befinden. Die erwärmten Gegenstände strahlen ihrerseits wieder Wärme auf den Menschen ab. So wird eine als behaglich empfundene Temperatur trotz niedriger Lufttemperatur erreicht. Die zuvor installierte Ölheizung erzeugte hingegen warme Luft, die das gesamte Hallenvolumen aufgeheizt hatte. Dies führte zu einem ineffizienten Warmluftpolster unter der Dachfläche und einer großen Temperatur-Schichtenverteilung.“ Peer Tripp empfiehlt die Installation von Dunkelstrahlern besonders in Werkhallen, Versammlungsstätten oder Sporthallen: „Das Heizsystem kann flexibel auf die bauliche Nutzung der Räume abgestimmt werden und lässt sich unauffällig in die Raumgestaltung integrieren.“ Weitere Vorteile sind: schnelle Aufheizung nach Absenk- oder Abschaltphasen, geräuscharmer Betrieb und ein geringer Energieverbrauch.

Stahlrohre aus Kupferdreh für Sibirien und Kasachstan
Das Röhrenwerk Kupferdreh Carl Hamm ist auch heute noch zu einem großen Teil als Bergbauzulieferer tätig, auch aufgrund der sogenannten Ewigkeitskosten im Bergbau, die noch immer anfallen. So etwa wird auf der nahe gelegenen Zeche Heinrich Grubenwasserhaltung betrieben: Sechs große Pumpen sorgen unter Tage für das Abpumpen des Grubenwassers – über Rohrleitungen des Kupferdreher Röhrenwerks. Uwe Hauffe arbeitet schon seit 1979 für das Werk und kennt es wie seine Westentasche: „Ich habe den Niedergang des deutschen Steinkohlebergbaus erlebt. Dieser Bereich ist für uns deutlich weggebrochen. Das haben wir immer noch ein Stück weit zu verdauen.“ Um konkurrenzfähig zu bleiben, hat das Werk neue Märkte im Osten erschlossen, etwa in Sibirien und Kasachstan. Dort kommen die Rohrleitungssysteme im Steinkohlebergbau und in Kupferminen zum Einsatz. Sogar in Bergwerke nach Afrika gelangen die Stahlrohre mit eigens entwickelten Kupplungssystemen des Kupferdreher Werks.

Großer Preis des Mittelstandes für das Röhrenwerk
Mittlerweile hat sich das Röhrenwerk auch in der Geologietechnik einen Namen gemacht, produziert und vertreibt geologische Erkundungsgeräte und Prüfsysteme für die Ingenieurgeologie, die Bauindustrie und Hochschulen.
2007 zeichnete die Oskar-Patzelt-Stiftung das Werk sowohl dafür als auch besonders für die Entwicklung der Firma vom Rohrleitungsbauer zum Hersteller von Rohrleitungssystemen mit dem „Großen Preis des Mittelstandes“ aus.

Einen kleinen Anteil an diesem Erfolg hat das Dunkelstrahlheizungssystem des Röhrenwerks: „Wir betreiben hier ein innovatives Heizsystem, das für unsere Zwecke tadellos geeignet ist. Das ist eine langlebige Sache.“